Provinzial Konzern: Deutliches Wachstum über Markt in einem historischen Geschäftsjahr
In der Lebensversicherung konnten die Beitragseinnahmen im selbst abgeschlossenen Geschäft ebenfalls deutlich um insgesamt + 7,3 % auf 2,7 Mrd. Euro gesteigert werden. Mit dieser erfreulichen Entwicklung setzt sich die Provinzial deutlich vom Markt ab, für den laut GDV ein Minus von 1,4 % zu verzeichnen ist. Getrieben war das Wachstum durch das Einmalbeitragsgeschäft, das bei + 19,5 % lag. Die laufenden Beiträge waren trotz der positiven Entwicklung im Segment der Hybridversicherungen und der fondsgebundenen Versicherungen leicht rückläufig.
Die Schadenentwicklung im Geschäftsjahr 2021 war maßgeblich durch das Unwetterereignis ‚Bernd‘ im Juli geprägt. Die dadurch verursachten extremen Regenfälle, die in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz ihren Schwerpunkt hatten, haben zum größten Schadenereignis in der Geschichte der Provinzial geführt. Direkt nach dem Unwetter stand die schnelle und unbürokratische Hilfe für die Betroffenen im Vordergrund, um dabei zu helfen, die größte Not der Menschen, die teilweise ihre gesamte Existenz verloren hatten, zu lindern. So wurden beispielsweise in kürzester Zeit dezentrale Lagezentren eingerichtet, von denen aus die Schadenaufnahme koordiniert wurde. Auch wurden Regulierungsvollmachten für den Außendienst und die Anforderungen an die Schadenmeldungen im Sinne der Kundinnen und Kunden angepasst. Insgesamt wurden nach ‚Bernd‘ konzernweit rund 41.000 Schäden gemeldet, von denen bereits über 60 % abschließend reguliert sind. Rund 904 Mio. Euro wurden bisher an die betroffenen Kundinnen und Kunden ausgezahlt.
„Wir sind erschüttert über den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine und mit unseren Gedanken bei allen Ukrainerinnen und Ukrainern. Als Unternehmen möchten wir daher einen Beitrag leisten, um Kriegsgeflüchteten zu helfen“, betont Breuer. Deshalb bietet der Provinzial Konzern den betroffenen Menschen beispielsweise unbürokratisch kostenlosen Versicherungsschutz in den Sparten Haftpflicht und Hausrat an.
Ebenfalls hat der Provinzial Konzern im Geschäftsjahr 2021 seine Nachhaltigkeitsinitiativen weiter vorangetrieben, mit dem Ziel, die Klimaneutralität des Geschäftsbetriebes bis 2025 zu erreichen sowie die der Kapitalanlagen bis 2050. Hierfür hat sich die Provinzial unter anderem der Nachhaltigkeitspositionierung des GDV angeschlossen. Zusätzlich erwartet der Konzern von der Teilnahme an der ‚Marktoffensive Erneuerbare Energien‘, die in Zusammenarbeit von Deutscher Energie-Agentur GmbH und dem Klimaschutz-Unternehmen e. V. ins Leben gerufen wurde, weitere Impulse und Lösungsansätze für die Umsetzung seiner Klimastrategie. Zudem wurden 2021 viele neue konkrete Aktivitäten der Provinzial gestartet oder erfolgreich fortgeführt: Mit der Aktion ‚Baum statt Brief‘ konnten weitere 10.000 Bäume gepflanzt werden. Außerdem hat die Provinzial einen genaueren Blick auf die Mitarbeitermobilität geworfen und ist neue Partnerschaften mit Sharing-Dienstleistern an den Direktionsstandorten eingegangen. Zudem ist für 2022 der Beitritt zur Net Zero Asset Owner Alliance (NZAOA) beschlossen worden. Ziel dieses globalen Bündnisses von institutionellen Anlegern ist es, einen Beitrag zur Begrenzung der globalen Erderwärmung auf 1,5 ºC bis 2050 und zur Förderung der nötigen Transformation der Realwirtschaft zu leisten. Darüber hinaus ist der Konzern in diesem Frühjahr zusammen mit dem Verband der öffentlichen Versicherer dem German Sustainability Networt (GSN) beigetreten.
Auch im ersten Quartal konnte der Provinzial Konzern seinen Wachstumskurs erfolgreich fortsetzen. Die Beitragseinnahmen der Kompositversicherer stiegen um + 5,2 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Die Lebensversicherer des Konzerns verzeichneten gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres einen leichten Beitragsrückgang von 1,3 %.
„Nach der erfolgreichen Fusion geht es nun darum, den Provinzial Konzern weiter für die vielen Herausforderungen fit zu machen, mit denen Wirtschaft und Gesellschaft konfrontiert sind. Daher haben wir verschiedene Initiativen für eine gesamthafte Transformation gestartet“, so Breuer. Dazu gehören ein neues Leitbild mit klarem Kundenfokus sowie eine neue Markenstrategie. Flankierend dazu sollen ein Kulturprozess sowie neue Arbeitsweisen (‚New Work‘) die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter befähigen, den gesellschaftlichen Entwicklungen, die mit einer weiter voranschreitenden Digitalisierung sowie verändertem Kundenverhalten einhergehen, gerecht werden zu können.
Für das laufende Geschäftsjahr kündigt der Provinzial Chef weitere Investitionen in die Kundenzentrierung, Digitalisierung und Prozessverbesserungen an. Auf der Produktseite wird in der Lebensversicherung das Angebot an fondsgebundenen und Hybridprodukten weiter ausgebaut. In der Schaden-/Unfallversicherung steht für den Herbst mit einer neuen Privaten Haftpflichtversicherung das erste konzernweit einheitliche größere Spartenprodukt auf dem Programm. Zudem wird es Leistungsanpassungen in weiteren Produkten geben.
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