Engagement in der Kunst
Seit 1836 unterstützt und fördert die Provinzial Rheinland in vielfältiger Weise die Kunst- und Kulturlandschaft im Rheinland. In den letzten 20 Jahren hat das Unternehmen mit dem Aufbau einer Sammlung internationaler Gegenwartskunst sowie der Entwicklung einer innovativen Förderreihe für rheinische Museen weitere Meilensteine gesetzt, die das Rheinland als eine der lebendigsten Kulturregionen Europas ins Bewusstsein rücken.

Die Corporate Collection
Ein wichtiger Meilenstein des langjährigen unternehmerischen Engagements bildet die Kunstsammlung, deren Grundstock Anfang der 1990er Jahre gelegt wurde. Im Gegensatz zu vielen anderen "Corporate Collections", die als Instrument der Imagepflege dienen, beginnt der strategische Ansatz der Provinzialkunst allerdings beim Mitarbeiter.

Konzept der Kunstsammlung
Mit dem Umzug der Provinzial-Hauptverwaltung aus der Düsseldorfer Innenstadt in einen zeitgemäßen Neubau im Stadtteil Wersten Anfang der 1990er Jahre beginnt der Aufbau einer umfangreichen Sammlung internationaler Gegenwartskunst. Die einfache aber dennoch wegweisende Idee ist, der damals jungen Architektur eine ebenbürtige Sammlung zeitgenössischer Kunst zur Seite zu stellen.

- Profil der Sammlung
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Wie jede Kunstsammlung ist auch die der Provinzial Rheinland Versicherung von Vorlieben und Interessen geprägt, die ihr dadurch ein unverwechselbares Profil verleihen. Sie ist Teil eines Konzeptes, das sich die systematische Förderung junger Kunst zum Ziel gemacht hat. Rund 100 Künstler bilden heute eine einzigartige Kollektion von über 250 Werken mit internationalen Positionen aus Asien, Nordamerika, Skandinavien und ganz Europa. Besonderes Augenmerk liegt auf der Kunst des deutschsprachigen Raumes, darunter auch zahlreiche Absolventen und heutige Lehrer der renommierten Düsseldorfer Kunstakademie, die mit bedeutenden Ausstellungen in den vielen Galerien und Museen des Rheinlands die hiesige Kunstszene nach haltig geprägt haben. Darüber hinaus gewährt sie als Unternehmenssammlung einen "universalen Blick", indem sie andernorts strikt voneinander getrennte Disziplinen wie Malerei, Zeichnung, Druckgrafik, Collage, Fotografie, Skulptur, Installation und zeitgenössische Keramik gleichwertig nebeneinander präsentiert und damit die Vielseitigkeit der heutigen Kunstszene eindringlich vor Augen führt. Die Einbeziehung der "Neuen Medien" in die Sammlung markiert dabei den Übergang in das neue Jahrtausend und ermöglicht einen Ausblick auf die Kunst des noch jungen 21. Jahrhunderts.
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- Kunst und Architektur
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Eingebunden in alle öffentlichen Bereiche der Hauptverwaltung verwirklicht die Sammlung das Konzept "Kunst am Arbeitsplatz". Die Kunst befindet sich auf allen Etagen jeweils an den "Knotenpunkten" der Flure, also dort, wo sich täglich die Wege der vielen Mitarbeiter kreuzen und eine produktive Auseinandersetzung möglich ist. Durch die Vielseitigkeit der Sammlung erhält jede Etage ihr persönliches ästhetisches Erscheinungsbild und ihren individuellen Charakter. Eine spezielle Hängung der Werke ermöglicht darüber hinaus eindrucksvolle Blickachsen, welche die verschiedenen Gebäudetrakte optisch miteinander verbinden.
Ziel ist eine Bereicherung der Arbeits- und Lebensqualität wie auch eine Stimulierung des Arbeitsklimas der über 2000 Mitarbeiter. Den zeitgemäßen, logistisch und ästhetisch ansprechenden Arbeitsplätzen steht mit der Kunstsammlung ein umfassendes Angebot an spezifisch künstlerischen Qualitäten wie Sensibilität, Kreativität, Fantasie, Innovation zur Seite, die bis heute motivieren, die Sinne bereichern und Gesprächsstoff bieten. Kunst und Arbeitsbereich sind dabei aufs Engste miteinander verknüpft. Sie bilden eine Liaison, die belebend, spannend, sogar wegweisend ist.
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- Artothek
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Mitte der 1990er Jahre wird neben dem Aufbau einer Sammlung für die öffentlichen Bereiche zusätzlich eine Artothek mit mehr als 1.700 Papierarbeiten eingerichtet, aus der sich die gesamte Belegschaft für die individuelle Gestaltung jedes Arbeitsplatzes bis heute bedienen kann. Nicht selten sind daraus jahrzehntelange "Partnerschaften" zwischen Bild und Mitarbeiter entstanden. So gehört Kunst seit vielen Jahren zum Arbeitsalltag der Provinzial und die enge Verflechtung bereichert und inspiriert beide Welten.
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Disziplinen und Künstler - ein Einblick
Um die Vielzahl der heutigen künstlerischen Positionen zu verstehen und zu "erleben" braucht es Auseinandersetzung und Dialog. Gerade in Düsseldorf, der Stadt, in der Joseph Beuys sein Gesellschaftsmodell der "Sozialen Plastik" propagierte und die künstlerische Erziehung des Menschen in alle Lebens- und Lehrbereiche forderte, bietet sich eine Unternehmenssammlung wie die der Provinzial an, dieses Modell zu "leben". Durch ihre Vielseitigkeit, Internationalität und Einbindung in den Arbeitsalltag ist sie zugleich "Studienort", an dem man sein kreatives Bewusstsein schärfen und durch vorgeführte "Perspektivwechsel" gewohnte Sachverhalte in einem neuen Licht sehen kann.
- Malerei
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Seit der Erfindung der Fotografie wird die Legitimation und Relevanz von Malerei diskutiert. Bereits Mitte des 19. Jahrhunderts fragt man sich, was ein realistisches Gemälde leisten kann, wenn doch das Objektiv einer Kamera in der Lage ist, die Realität viel genauer abzubilden, als Pinsel und Zeichenstift es vermögen. Die Frage, was Wirklichkeit ist, in welcher Verbindung sie zur Wahrheit steht und ob der Mensch sie tatsächlich erkennen kann, beschäftigt im 20. Jahrhundert ganze Künstlergenerationen. Von gegenständlich bis abstrakt, von emotionaler Geste bis zum strengen Bildkalkül gibt es unendlich viele Bildkonzeptionen, die versuchen, eine "augenscheinliche" Realität zu definieren, zu interpretieren und sie zum Ausgangspunkt für die Suche nach einer ganzheitlichen Wahrheit machen.Viele dieser Bildschöpfungen sind weniger Abbild einer sichtbaren Wirklichkeit, als vielmehr Sinnbild und Gleichnis über das Leben, den Menschen und die Welt.
Malerei der 1980er und 90er JahreAls Reaktion auf die intellektuelle Minimal- und Konzeptkunst der 1960er und 70er Jahre, beginnt Anfang der 1980er Jahre eine junge Künstlergeneration mit unkonventionellen, spontanen und lebensbejahenden Bildern den Mythos vom "Tod der Malerei" zu widerlegen. Sie haben kein Programm, keine Theorie oder erklärenden Kommentare, sie malen großformatig, expressiv und radikal gegenwartsbezogen. Mit dem Aufschwung dieser neuen und "heftigen Malerei" kommt die Rückkehr zum Erzählbild. Auch viele Künstler der Provinzial Kunstsammlung studieren in dieser Zeit, in der die Malerei neue Blüten treibt und sich erneut als künstlerisches Leitmedium behauptet. Ihre Bilder zeugen von der wieder gewonnenen Lust an einer gegenständlich-figurativen Malerei, die bis in die 1990er Jahre hinein ungebrochen vital auftritt, sich vom Innovationsstreben und der ständigen Forderung, noch nie Dagewesenes zu zeigen löst und statt dessen mit einer überraschenden Stilvielfalt und Griffen in die Kunstgeschichte die Gegenwart neu befragt.Beispiele dafür sind unter anderem Werke von Dirk Skreber, Andreas Schulze, Brad Lochore, Maxim Kantor, Ludger Gerdes, Michael van Ofen, Karin Kneffel, Ulf Puder, Silke Leverkühne, Pia Fries, Ralph Fleck, Michael Bach oder Leon Tarasewicz.Neuerwerbungen seit 2004: Katharina Grosse, Uwe Henneken, Jürgen Jansen, Markus Weggenmann
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- Neue Medien – Fotografie und Videokunst
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Fast 150 Jahre lang wurde die Fotografie als zuverlässigster Zeuge unserer Realität gehandelt, als ein Medium, das im Stande ist, objektiv und unmittelbar die Realität wiederzugeben - ein Irrglaube, der in den späten 1980er und -90er Jahren durch die Möglichkeit widerlegt wird, Fotografie mit Hilfe des Computers zu manipulieren.Ein Schock, der die dokumentarische Gültigkeit des Mediums erschüttert. Heute ist der Kunstcharakter der Fotografie unumstritten und das Medium als künstlerisches Ausdrucksmittel weltweit anerkannt und geschätzt. Vor allem in Düsseldorf hat die Fotografie als künstlerisches Medium durch die Generation der sogenannten "Becher Schule" in den letzten 20 Jahren eine enorme Entwicklung erfahren. Heute gibt es eine Vielzahl von Künstlern, die dieser Disziplin entscheidende neue Impulse gegeben haben.In der Provinzial ermöglichen Arbeiten von Boris Becker, Stan Douglas, Matthias Hoch, Remy Markowitsch, Mischa Kuball, Maix Mayer, Barbara Ess, Toshio Shibata oder Florian Merkel einen spannenden Einblick in die unterschiedlichen Facetten eines Mediums, das lange Zeit als sachliche Dokumentation von Wirklichkeit galt.Neuerwerbungen seit 2004: Martin Klimas, Peter Piller, Bettina Pousttchi, Martina Sauter, Romana Schmalisch, Sascha Weidner
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- Collage
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Die Technik der Collage, jener ursprünglich von den Kubisten erfundenen „papiers collés“ (frz. coller, „kleben“) bezieht ihre Spannung aus der Art der miteinander kontrastierenden Gegenstände sowie aus der Art der Montage. Als eine weitere Facette der bildenden Kunst, bei der aus verschiedenen Elementen ein neues Ganzes geschaffen wird, hat die Collage bis heute nichts an Aktualität eingebüßt, denn die Verwendung von Materialien und Dingen aus unserer unmittelbaren Gegenwart macht sie stets zu spannenden Zeugen unseres Lebensalltags.Auch die Collagen in der Provinzial vermitteln sich vor allem über die Sprache und den narrativen Charakter des gewählten Materials. Als Dokumente unserer Alltagswirklichkeit haben Werke wie die rosa Filzcollage des kürzlich verstorben US-Künstlers Mike Kelley, die mit Elefantendung bestückte Arbeit des britischen Turnerpreisträgers Chris Ofil, der bemalte Stoff in Form eines Vorhangs des Russen Timur Novikov oder Arbeiten von Imi Knoebel und Sverre Wyller auch gesellschaftspolitische Relevanz und sind prominente Beispiele für eine künstlerische Disziplin, die bis heute durch brisante Themen zu provozieren vermag.
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- Zeichnungen und Grafik
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Eine weitere Facette in der Kunstsammlung der Provinzial bildet die Grafik, die sowohl druckgrafische Werke wie auch großformatige Zeichnungen umfasst. Der Sammelbegriff für diese, mittels der Linie gestalteten Arbeiten, umfasst u. a. Holzdrucke (Hochdruck), Radierungen (Tiefdruck), Lithografien (Flachdruck) und Siebdrucke (Flachdruck).Bei der Zeichnung reduziert der Künstler das Gesehene mit wenigen Linien auf das für das Auge Wesentliche - eine Fähigkeit, die Abstraktion und Reduktion von visuellen Informationen als bedeutende intellektuelle Leistung voraussetzt, denn die Linie als künstlerisches Mittel selbst ist abstrakt. Im Gegensatz zur Malerei erfordert die grafische Technik ein rasches, entschlossenes Arbeiten und verzeiht keine Fehler.Mit den fenstergroßen Tuschezeichnungen des Schweizer Künstlers Ugo Rondinone, dem 12 -teiligen "Collinasca-Cycle" auf Japanpapier des Kanadiers David Rabinowitch, einer Graphitzeichnung der US-Amerikanerin Jenny Holzer, einem über 7 Meter breiten Farbholzschnitt des in Berlin lebenden Künstlers Matthias Mansen oder einem Siebdruck auf einer nahezu zwei Meter hohen, mit Textzeilen bedruckten, Glastafel der Österreicherin Eva Schlegel ist das Medium in der Hauptverwaltung prominent vertreten und zeigt, dass die Zeichnung, die bis zum 19. Jahrhundert in der akademischen Rangliste noch eine untergeordnete Rolle spielte, sich erfolgreich aus dem Schattendasein der Malerei befreit und zu einer eigenständigen und überaus vielseitigen künstlerischen Disziplin entwickelt hat.Neuerwerbungen seit 2004: Christoph Knecht, Paulina Olowska, David Thorpe
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- Konzept- und Objektkunst
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Die Objektkunst ist eine ursprünglich aus der 2-dimensionalen Collage entstandene Kunstform, die sich nach dem 2. Weltkrieg über die Assemblage (Ansammlung von Gegenständen) bis hin zum Environment (siehe auch "Installationen - In Situ") entwickelte. Auch heute lösen Künstler Dinge und Gegenstände aus ihrem ursächlichen Zusammenhang und stellen sie in einen anderen, neuen Kontext.Viele Künstler der Unternehmenssammlung arbeiten zudem konzeptuell und medienübergreifend, schaffen sowohl Bilder, Objekte oder ganze Rauminstallationen, die erst in der Gesamtschau die zugrundeliegende künstlerische Idee offenbaren. Eindrucksvolle Beispiele sind die asymmetrisch gebauten, mit Fotografien von berühmten Galerieräumen versetzten Milchglaskästen des Briten Alex Hartley, die den "White Cube" als Ausstellungsform thematisieren, aber auch die Arbeit der US-Künstlerin L.C. Armstrong, die auf der Suche nach neuen Techniken und Ausdruckformen Ende der 80er Jahre beginnt, mit brennenden Zündschnüren auf Holzplatten zu "malen".Ein neueres Zeugnis sind die Werke des in Thüringen geborenen Hendrik Schrat (*1968). Seine Holzarbeiten sind der humorvolle Versuch, hinter die Kulissen von Finanzwirtschaft und globalen Märkten zu blicken. Bildträger und Bildsprache bewegen sich im Spannungsfeld zwischen "tradiertem" Kunsthandwerk (Schnitzkunst aus dem Erzgebirge) und einer radikal zeitgemäßen, oft comichaften Bildsprache, welche aktuelle Geschehnisse in Wirtschaft und Politik teils kritisch teils humorvoll kommentiert.
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- Zeitgenössische Keramik
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In den letzten Jahrzehnten hat sich innerhalb der zeitgenössischen Keramik ein Wandel vollzogen. Durch technische Neuerungen, die das experimentelle Arbeiten erleichtern sowie Einflüsse aus dem Bereich der modernen Kunst, die viele junge Keramiker inspirieren, ist die Disziplin heute weit mehr als nur Gebrauchskunst oder gehobenes Design.Seit den 1970er Jahren steht die künstlerische Aussage im Vordergrund mit klar strukturierten Formen, einer offensiven Montagetechnik, klaren Farben, einfach zusammengesetzten Glasuren aus Gesteinsmehlen, hochgebrannt und fast immer reduziert - die keramische Kunst definiert sich neu. Für viele Keramiker, die in den 1970er und 80er Jahren an den Akademien und in den Werkstätten Keramik studierten, ist Wendelin Stahl (*1922 - †2000) ein Vorbild durch die Art der formalen Fertigung seiner Gefäße, die Ausgewogenheit und Farbkraft seiner leuchtenden Glasuren. Andere Vertreter dieser neuen Keramik sind Görge Hohlt oder Mitglieder der 1983 gegründeten "Gruppe 83" wie Antje Brüggemann (*1941) und Gerald Weigel.Prof. Barbara Stehr, die 1982 das Institut für Künstlerische Keramik in Höhr-Grenzhausen aufbaut, schafft 1994 für die Rückwand des Betriebsrestaurants der Provinzial eine 9-teilige keramische Arbeit bestehend aus 120 x 120 cm großen Platten, die als Bildträger für abstrakte Malereien aus farbigen Glasuren dienen, die die Künstlerin mit freien, kalligrafischen Gesten aufgebracht hat.
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- Plastik – Skulptur – Installation – In Situ
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Neben dem gezielten Ankauf von über 250 Arbeiten und Werkgruppen lädt die Provinzial Anfang der 1990er Jahre acht Künstler mit dem Auftrag ein, spezielle Flurbereiche, die imposante Eingangshalle und das Betriebsrestaurant der Provinzial künstlerisch zu bespielen. Bei der Umsetzung und Gestaltung lässt man ihnen ein größtmögliches Maß an künstlerischer Freiheit. Entstanden sind spektakuläre und sinnvoll in die Architektur des Hauses eingebundene "In Situ-Arbeiten" wie die monumentalen Gipsplastiken des Koreaners Jai Young Park, die Figurengruppe der 4 Elemente von Carmen Dionyse, ein installatives Ensensemble aus zwei großformatigen Landschaftszeichnungen und einer Wandmalerei des Schweizer Künstlers Ugo Rondinone oder das raumbezogene Zahlenspiel des 2011 verstorbenen Berliner Künstlers Knoefel.2006 erwirbt die Provinzial zwei computergesteuerte LED-Installationen des britischen Künstlers Julian Opie für den Vorplatz der Hauptverwaltung. 2008 schafft der britische Künstler Jonathan Monk im Auftrag der Provinzial eine "In Situ" - Installation für die Außenfassade des Museum Morsbroich in Leverkusen. Jüngstes Beispiel für eine Auftragsarbeit ist "Entrance" (2012), eine Stahlskulptur von Monika Sosnowska, welche die polnische Künstlerin speziell für einen Bürokorridor der Provinzial entwickelte.
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- Video über die Kunstsammlung
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Engagement im Rheinland – Förderprojekte
NRW und das Rheinland gelten heute als eine der dichtesten Kultregionen Europas. Düsseldorf bildet mit Kunstakademie, vielen hochkarätigen Museen und jungen Galerien einen der angesehensten Kunststandorte weltweit. Diese Vielfalt zu erhalten ist seit Jahrzehnten ein Anliegen der Provinzial Rheinland, die seit mehr als 175 Jahren in der Region verwurzelt ist und durch Spenden und langjährige Mitgliedschaften in vielen verschiedenen Museumsvereinen und Freundeskreisen das Rheinland tatkräftig unterstützt. Auch zukünftig bleibt das Engagement der Provinzial Rheinland ein Selbstverständnis, dem sich das Unternehmen verpflichtet fühlt und welches angesichts der rückläufigen staatlichen Fördermittel heute wichtiger denn je erscheint.

Von Aachen bis Duisburg
Von 2005 bis 2010 rief das Versicherungsunternehmen unter dem Motto „Provinzial – Engagement im Rheinland für zeitgenössische Kunst“ eine Förderreihe für rheinische Museen ins Leben mit dem Ziel, vor allem die junge und innovative Kunst- und Kulturszene zu stärken. Von Aachen bis Duisburg, von Kleve bis Trier entstehen über einen Zeitraum von sechs Jahren spannende Partnerschaften mit insgesamt 11 Museen der Rheinregion. Der Schwerpunkt liegt bewusst auf musealen Einrichtungen jenseits der großen Kulturmetropolen Köln und Düsseldorf, denn hier hinterlässt die rückläufige staatliche Förderung die tiefsten Einschnitte.
Das Förderkonzept
Das Förderkonzept ist variabel und wird auf die jeweiligen Bedürfnisse der einzelnen Häuser abgestimmt. Neben einer zweckfreien finanziellen Zuwendung ermöglicht die Provinzial den Museen und Kultureinrichtungen abwechslungsreiche Ausstellungen sowie spannende Förderprojekte mit jungen Künstlerinnen und Künstlern. Allen ausgewählten Nachwuchstalenten wird die einmalige Möglichkeit geboten, ortsbezogene Werke zu schaffen, die anschließend als dauerhafte Bereicherung in die Bestände der einzelnen Häuser eingehen.
Förderprojekte von 2005- 2010
- Museum Abteiberg, Mönchengladbach
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Förderkünstlerin: Paulina Olowska (*1976)Auftragsarbeit: "Metamorphosis",2005, Installation für den "amorphen Raum" im Museum Abteilberg, Mixed Media, 2005
„Metamorphosis“, 2005, Paulina Olowska „Metamorphosis“, 2005, Paulina Olowska
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- Leopold-Hoesch-Museum, Düren
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Förderkünstlerin: Bettina Pousttchi (*1971)Auftragsarbeit: "IHR MUESEUM", 2005, 5-teilige Fotoserie, je 120 x 150 cm
„IHR MUSEUM“, 2005, Bettina Pousttchi „IHR MUSEUM“, 2005, Bettina Pousttchi „IHR MUSEUM“, 2005, Bettina Pousttchi „IHR MUSEUM“, 2005, Bettina Pousttchi „IHR MUSEUM“, 2005, Bettina Pousttchi
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- Kunstmuseum Bonn
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Förderkünstler: Markus Weggenmann (*1953)Auftragsarbeit: "o.T." Nr. 264, 2006, Hochglanzlack auf Aluminium, 250 x x286 cm (2-teilig)
„o. T.“ Nr. 264, 2006, Markus Weggenmann
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- Ludwig Forum, Aachen
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Förderkünstler: Peter Piller (*1968)Auftragsarbeit: „Schießende Mädchen“/ „Vandalismus Bänke“/ „Deko und Munition 1“, 2000-2006, Archiv Peter Piller, 10 Pigmentprints, 8 Pigmentprints, 6 Inkjetprints
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- Europäische Kunstakademie, Trier
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Förderkünstlerin: Yolanda Tabanera Padilla (* 1965)Auftragsarbeit: „Signum – Flamme und Herzen“, 2007, Edelstahl, Neon, Installation für den Schornstein des denkmalgeschützten Außengeländes der EKA
„Signum – Flamme und Herzen“, 2007, Yolanda Tabanera Padilla „Signum – Flamme und Herzen“, 2007, Yolanda Tabanera Padilla
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- Wilhelm Lehmbruck Museum, Duisburg
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Förderkünstlerin: Romana Schmalisch (*1974)Auftragsarbeit: „Future Cities“, 2007, mehrteilige Videoinstallation mit Objekten, variabel
„Future Cities“, 2007, Romana Schmalisch
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- Museum Kurhaus Kleve, Kleve
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Förderkünstler: David Thorpe (* 1972)Auftragsarbeit: „A Late Fruit Resisting“, 2008, Wasserfarbe auf Papier, gerahmt, 106,5 x 71.5 cm„The Fragile Underground“, 2008, Gips, Holz, Leder, 63 x 13 x 13 cm, Sockel: 133 x 23 x 23 cm
„A Late Fruit Resisting“, 2008 © VG Bild-Kunst, Bonn 2016 „The Fragile Underground“, 2008 © VG Bild-Kunst, Bonn 2016
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- Museum Morsbroich, Leverkusen
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Förderkünstler: Jonathan Monk (*1969)Auftragsarbeit: „CLOSED“, 2008, Neon-Leuchtschrift, ca. 60 x 150 x 10 cm, Installation für die Außenfassade des Museums
„CLOSED“, 2008, Jonathan Monk „CLOSED“, 2008, Jonathan Monk
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- Kunstmuseum Mühlheim an der Ruhr
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Förderkünstler: Uwe Henneken (*1974)Auftragsarbeit: „Semper Mi“, 2008, Öl auf Leinwand, 185 x 120 cm
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- Von der Heydt-Museum, Wuppertal
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Förderkünstler: Henrik Schrat (*1968)Auftragsarbeit: „Das Floß“, 2009, Intarsie, Holz, 121 x 81cm
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- Kunstsammlung NRW, K21 Ständehaus, Düsseldorf
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Im April 2010 fand die Förderreihe „Engagement im Rheinland für zeitgenössische Kunst“ mit einem letzten großen Förderprojekt und einer Schenkung an das K21 Ständehaus in Düsseldorf ihren Abschluss. Und war es zu Beginn der Förderreihe mit der Wahl von Paulina Olowska im Mönchengladbacher Museum Abteiberg 2005 eine junge polnische Künstlerin, die von der Provinzial gefördert wurde, so schloss sich der Kreis 2010 mit Monika Sosnowska, einer ebenfalls in Warschau lebenden Künstlerin.Mit einer Stahllast von einer Tonne und einer Höhe von 21 Metern schuf die polnische Künstlerin Monika Sosnowska im Rahmen des Provinzial-Abschlussprojektes die fulminante Installation „The Staircase“ für den Lichthof im Eingangsbereich des K21, der mit seiner bewegten politischen Geschichte und seinen vielfältigen architektonischen Bezügen eine besondere Herausforderung für den künstlerischen Beitrag darstellte.
„The Staircase / Die Treppe“, 2010, Monika Sosnowska Foto: A. Kukulies, Düsseldorf, © Monika Sosnowska
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- Foto- und Bildnachweis
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Für die Künstler:David Thorpe, Henrik Schrat, Peter Piller: © VG Bild-Kunst, Bonn 2016Für die Künstler/-innen:Paulina Olowska: © Paulina Olowska / Foto: A. Kukulies, DüsseldorfBettina Pousttchi: © courtesy: Buchmann Galerie, Berlin und die Künstlerin / Foto: B. PousttchiMarkus Weggenmann: © courtesy: taubert contemporary, Berlin und der KünstlerRomana Schmalisch: © Romana Schmalisch / Foto: R. SchmalischMonika Sosnowska: © Monika Sosnowska / Foto: A. Kukulies, Düsseldorf
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Provinzial Kunst-Stipendium
NRW und das Rheinland gelten heute als eine der dichtesten Kultregionen Europas und Düsseldorf bildet mit Kunstakademie, den vielen hochkarätigen Museen und renommierten Galerien einen der angesehensten Kunststandorte weltweit. Die Provinzial Rheinland Versicherung ist seit ihrer Gründung eng mit Düsseldorf und dem Rheinland verbunden und hilft seit vielen Jahrzehnten mit einem bunten Strauß an Fördermaßnahmen, diese einzigartige kulturelle Vielfalt zu erhalten.
Im Rahmen dieses kulturellen Engagements fördert die Provinzial auch gezielt künstlerischen Nachwuchs am eigenen Standort. Seit 2019 vergibt sie in Kooperation mit der Kunstakademie Düsseldorf und der Kunstsammlung NRW ein Stipendium, welches sich explizit an Absolventinnen und Absolventen der renommierten Akademie richtet. Das Stipendium ist mit 12.000 € dotiert und soll helfen, Künstlerinnen und Künstler nach dem Verlassen der Akademie zu unterstützen und ihnen mit dieser ‚Startup-Hilfe‘ den Beginn ihrer künstlerischen Laufbahn erleichtern.
Eine jährlich wechselnde Fachjury mit anerkannten Persönlichkeiten aus Kunst und Kultur, ermittelt die Preisträger*innen aus den zahlreichen Bewerbern des jeweiligen Winter- und Sommersemesters. Die Vergabe des Stipendiums erfolgt im Rahmen der seit 2019 stattfindenden Absolventen*innen-Ausstellungen im K21 Ständehaus. Die Ausstellungen gelten als einmalige Plattform für eine junge, aufstrebende Generation von Künstlerinnen und Künstlern die - so die Direktorin der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen Dr. Susanne Gaensheimer - stets „den Blick für das Neue wachhält“.
Im Rahmen dieses kulturellen Engagements fördert die Provinzial auch gezielt künstlerischen Nachwuchs am eigenen Standort. Seit 2019 vergibt sie in Kooperation mit der Kunstakademie Düsseldorf und der Kunstsammlung NRW ein Stipendium, welches sich explizit an Absolventinnen und Absolventen der renommierten Akademie richtet. Das Stipendium ist mit 12.000 € dotiert und soll helfen, Künstlerinnen und Künstler nach dem Verlassen der Akademie zu unterstützen und ihnen mit dieser ‚Startup-Hilfe‘ den Beginn ihrer künstlerischen Laufbahn erleichtern.
Eine jährlich wechselnde Fachjury mit anerkannten Persönlichkeiten aus Kunst und Kultur, ermittelt die Preisträger*innen aus den zahlreichen Bewerbern des jeweiligen Winter- und Sommersemesters. Die Vergabe des Stipendiums erfolgt im Rahmen der seit 2019 stattfindenden Absolventen*innen-Ausstellungen im K21 Ständehaus. Die Ausstellungen gelten als einmalige Plattform für eine junge, aufstrebende Generation von Künstlerinnen und Künstlern die - so die Direktorin der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen Dr. Susanne Gaensheimer - stets „den Blick für das Neue wachhält“.

- Provinzial Kunst-Stipendium #1
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Die Vergabe des ersten Kunst-Stipendiums 2019 erfolgte im Rahmen der Eröffnung der Absolventenausstellung „Planet 58. Absolvent_innen der Kunstakademie Düsseldorf 2018“ und richtete sich an Absolventinnen und Absolventen der Kunstakademie Düsseldorf des Studienjahres 2018, die mit rund 60 aktuellen Werken in der Ausstellung zu sehen waren.Preisträgerin war Dorothee Clara Brings mit Ihrer Arbeit ‚KAL-EL‘.Patric Fedlmeier, Vorstandsvorsitzender der Provinzial Rheinland: „Unser neues Stipendium ist ein Statement für den Kunststandort Düsseldorf. Mit dem Geldpreis wollen wir jungen Künstlerinnen und Künstlern dabei helfen, nach Verlassen der Kunstakademie ihre künstlerische Arbeit finanziell unabhängig fortsetzen zu können.“Für die Ermittlung der Preisträgerin zeichnete eine 5-köpfige Fachjury verantwortlich:
- Sabrina Fritsch (Künstlerin und Gastprofessorin an der Kunstakademie Düsseldorf)
- Lothar Hempel (Künstler und Gastprofessor an der Kunstakademie Düsseldorf)
- Dr. Gregor Jansen (Direktor der Kunsthalle Düsseldorf)
- Dr. Doris Krystof (Kuratorin für Gegenwartskunst an der Kunstsammlung NRW)
- Dr. Astrid Legge (Kuratorin der Provinzial Rheinland Versicherung)
Dorothee Clara Brings beschäftigte sich im Vorfeld der Ausstellung mit der Historie des K 21, dem einstigen Parlamentsgebäude des Provinziallandtags, das vom späteren Dombaumeister Julius C. Raschdorff errichtet wurde. An diese Zeit des Historismus knüpfen die historischen Glasfenster an. Ihre Arbeit ‚KAL-EL‘ setzt sich aus Fragmenten alter Kirchenfenster zusammen, welche die Künstlerin in einer alten Scheune fand und für ihre Installation verwendete. Bezugnehmend auf die Architektur des musealen Ausstellungsraumes im Untergeschoss des K21 und seinem sakral anmutenden Grundriss mit ‚Schiff und Apsis‘, fasste sie die rund 100 Jahre alten Glasfenster in Holzrahmen und formte sie zu einer raumgreifenden Skulptur. Mosaikhaft sind betende Hände, eine Sonne oder ein Gehöft zu sehen. Eine dahinter platzierte Lichtquelle fungiert als eine Art Hinterglasbeleuchtung, welche dem dunklen, vergessenen und seiner ursprünglichen Funktion entrissenen Glas eine eigene und neue Ausstrahlung verleiht. Inhaltlich beschäftigt sich das Werk mit dem Thema ‚Spiritualität‘, die der Mensch für sich selbst sucht und die hier aus ihrem religiösen Zusammenhang gezogen, nach Überzeitlichem fragt.Preisträgerin Dorothee Clara Brings und Vorstand Patric Fedlmeier. (v.l.n.r) Vorstand Patric Fedlmeier, Preisträgerin Dorothee Clara Brings und Provinzial Kuratorin Dr. Astrid Legge © Provinzial Rheinland Versicherungen / Foto: Rainer Hotz
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- Provinzial Kunst-Stipendium #2
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Die Vergabe des zweiten Kunst-Stipendiums 2020 erfolgte im Rahmen der Ausstellungseröffnung „In order of appearance. Absolvent_innen der Kunstakademie Düsseldorf 2019“ und richtete sich an Absolventinnen und Absolventen der Kunstakademie Düsseldorf des Studienjahres 2019, die mit rund 77 aktuellen Werken in der Ausstellung zu sehen waren.Als Preisträger wurde Marco Biermann mit seiner Video-Installation „Medusa – Floating Body #3“ ausgezeichnet.Für die Ermittlung des Preisträgers zeichnete eine 4-köpfige Fachjury verantwortlich:
- Dr. Stefanie Kreuzer (Kuratorin Museum Morsbroich, Leverkusen)
- Dr. Astrid Legge (Kuratorin Provinzial Rheinland Versicherung)
- Peter Piller (Künstler und Professor für Freie Kunst, Kunstakademie Düsseldorf)
- Dr. Falk Wolf (Kurator für Gegenwartskunst, Kunstsammlung NRW)
Begründung der Jury 2020:Marco Biermann überzeugte die Jury mit seiner Videoinstallation ‚Medusa –Floating Body‘ die Jury vor allem durch das ausgereifte und vielschichtige Konzept der Arbeit. Die in der Ausstellung zu sehende Installation entstand in Kooperation mit dem Künstler Thomas Kleiner, mit dem er seit 2014 als Kollektiv zusammenarbeitet. Sie ist das Ergebnis eines Performance-Projektes, bei dem sich beide Künstler abwechselnd auf einer Luftmatratze von Düsseldorf aus den Rhein hinunter einem unbekannten Ziel entgegentreiben ließen. Die dem Projekt zugrundeliegende ‚romantische‘ Idee des ‚Sich Treiben Lassens’ auf einer der stärksten befahrenen Wasserstraßen der Welt, ist bemerkenswert und angesichts unserer heutigen, auf Effizienz ausgerichteten Gesellschaft, in der Langeweile so gut wie nicht mehr vorkommt, ein überzeugender gesellschaftskritischer Ansatz.(v.l.n.r): Künstler Thomas Kleiner, Preisträger Marco Biermann, Dr. Volker Heinke, Vorstand Provinzial Rheinland, Isabel Pfeiffer-Poensgen, Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW © Kunstsammlung NRW / Foto: Katja Illner (v.l.n.r.): Dr. Volker Heinke, Vorstand Provinzial Rheinland, Künstlerduo Thomas Kleiner und Marco Biermann, Provinzial Kuratorin Dr. Astrid Legge © Provinzial Rheinland Versicherungen / Foto Olaf Staschik
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- Provinzial Kunst-Stipendium #3
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Die Vergabe des dritten Kunst-Stipendiums 2021 erfolgte im Rahmen der Ausstellungseröffnung „Coming To Voice - Absolvent_innen der Kunstakademie Düsseldorf 2020“ und richtete sich an Absolventinnen und Absolventen der Kunstakademie Düsseldorf des Studienjahres 2020, die mit rund 70 aktuellen Werken in der Ausstellung vertreten waren.Ausgezeichnet wurde Rebekka Benzenberg mit ihrer Installation ‚actually i’m not like that‘.Für die Ermittlung der Preisträgerin zeichnete eine 4-köpfige Fachjury verantwortlich:
- Eva Birkenstock (Direktorin, Kunstverein Düsseldorf
- Gereon Krebber (Künstler und Professor, Kunstakademie Düsseldorf)
- Dr. Astrid Legge (Kuratorin Provinzial Rheinland Versicherung)
- Dr. Maria Müller-Schareck (Kuratorin Kunstsammlung NRW)
Rebekka Benzenberg (*1990) studierte von 2013-2020 Freie Kunst an der Kunstakademie Düsseldorf und schloss ihr Studium 2020 als Meisterschülerin von Franka Hörnschemeyer ab. Sie überzeugte die Jury mit ihrer Arbeit ‚actually, i‘m not like that‘, einer skulpturalen Installation, die durch ungewöhnliche Materialien und popkulturelle Zitate neue und ambivalente Bedeutungsgefüge schafft. Pelz, Ketten, Stahl oder Nylon kombiniert sie mit Sound, Licht und Schrift zu physisch präsenten Rauminszenierungen und kraftvollen Neuordnungen.Benzenbergs Themen sind der gesellschaftliche Wertewandel und die ‚Conditio Humana‘ im digitalen Zeitalter, die sie am Beispiel des Luxusartikels ‚Pelz‘ vor Augen führt.Seine Funktion als traditionelles Sinnbild für Herrschaft, Macht und sozialen Status, erfährt in der Ausstellung eine drastische Um- bzw. ‚Entwertung‘. Ein Pelzmantel, präsentiert wie ein überhöhtes Parade- oder Demo-Banner, verweist auf seine ambivalente Rolle zwischen Statussymbol und Hassobjekt in der aktuellen gesellschaftlichen Debatte. Mit Blondiermittel sprühte sie die Parole ‚too much future‘ auf den Pelz, ein Zitat aus der Punkszene der ehemaligen DDR, welches zugleich an Protestaktionen von Tierschützer*Innen erinnert. Daneben beschallt ein umgebauter Flutlichtständer mit Lautsprechern den Betrachter mit schnell wechselnden ‚Soundschnipseln‘ aus Mainstream-Blockbustern und Evergreens der EDM Szene. In dem leicht abgedunkelten Ausstellungsraum lässt die Künstlerin auf diese Weise ein raumfüllendes Soundszenario entstehen, welches exemplarisch für das Lebensgefühlt der von Zukunftsängsten geprägten ‚Generation Y‘ steht und gleichzeitig versucht, die eigene Identität über ein Narrativ von Codes sichtbar zu machen.(v.l.n.r) Patric Fedlmeier, Vorstand Provinzial Rheinland, Preisträgerin Rebekka Benzenberg und Provinzial Kuratorin Dr. Astrid Legge © Provinzial Rheinland Versicherung / Foto: Rainer Hotz Rebekka Benzeberg, 'actually i'm not like that', Installationsansicht © Kunstsammlung NRW / Foto: Achim Kukulies
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Ihre Ansprechpartnerin zu allen Fragen rund um das Kunst-Engagement der Provinzial Rheinland

Dr. Astrid Legge
Kuratorin
Telefon: 0211-978 2387
Mobil: 0174 162 4318